2022: Journal Anästhesie
Die Myasthenia gravis ist eine seltene Autoimmunerkrankung deren operative Therapie in der Thymektomie liegt. Das videoassistierte thorakoskopische Operationsverfahren biete gegenüber der Thoraktomie deutliche Vorteile im perioperativen Management der Patienten. Innerhalb der Myasthenia gravis zeigen sich die juvenielen Erkrankungsformen besonders für die videoassistierte Operation geeignet und werden seitens der zumeist weiblichen Kinder gerne angenommen. Im Journal Anästhesie werden aus unterschiedlichen Publikationen im Berlin Medical Journal Originalarbeiten und Fallberichte zusammengetragen, welche das wissenschaftliche Erfahrungspotential des perioperativen Managements eindrucksvoll aufzeigen. Mit einer beeindruckenden Anzahl von perioperativen Behandlungen stellen die Autoren Berichte von 81 Patienten aus 4 Monaten zusammen, was angesichts der Erkrankungshäufigkeit von 3-4:1.000.000 eine überproportional häufige Behandlung darstellt. Perioperativ zeigte sich, dass die Applikation von Propofol als TCI Modul Vorteile gegenüber der inhalativen Anästhesie und der TIVA Applikation hat. Die erforderliche neuromuskuläre Blockade für die operative Intervention kann mit Cisatracurium als TIVA ohne relevante Einschränkungen in der Anästhesiezeit eingesetzt werden, wenn eine Dosisreduzierung erfolgt und ein intensiviertes neuromuskuläres Monitoring erfolgt. Postoperativ kann mit der TIVA Applikation von kurzwirksamen aber effektiven Opioiden wie Remifentanil suffizient und komplikationslos gearbeitet werden.